Betr.: 900 Bibeln für Arua

Lieber Andreas, liebe Anne!

Wir sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit haben mit euch zusammen ein Projekt durchzuführen.

Bibeln von Europa nach Afrika zu versenden ist ein großer Aufwand und ist auch mit erheblichen Kosten verbunden. Gab es in früheren Jahren kaum Möglichkeiten, Bücher in Afrika zu drucken, hat sich das Blatt in den letzten Jahren gewendet. Vor einiger Zeit noch wurden Bücher zumindest in Kenia nicht verzollt. Mittlerweile gibt es jedoch etliche Druckereien Kontinent weit und die lokalen Druckereien wollen natürlich ihre Bücher auf den Markt bringen. Daher werden nun auch Zollabgaben für Bücher (inkl. Christliche Bücher und Bibeln) eingefordert, was zur Konsequenz hat, dass eine ganze Reihe christliche Buchläden schließen mussten und müssen, da sie die importierten Bücher viel teurer einkaufen müssen und für viele einheimische Leser die Preise nicht erschwinglich sind.

Was hat das nun mit unserem Projekt zu tun?

Bibeln von Deutschland bis nach Uganda zu senden ist sehr kostspielig wegen Transport und Zoll.

Für uns bedeutet das, das wir die Bibeln von einheimischen Druckereien einkaufen müssen, idealerweise im Land der Bestellung, in unserem Fall Uganda.

Projekt Teil 1

Ursprünglich sollten 300 Bibeln in Englisch, 300 Bibeln in Juba-arabisch und 300 in der lokalen Sprache der Aruagegend besorgt werden. Im August wurden von Euch 2000 € auf unser Konto überwiesen. Einen Teil der Bibeln, die Marius Bradian in Arua / Nordwestuganda haben wollte, wurden im September 2018 in Juba (Südsudan) besorgt. Wir vertrauten einem Kollegen das Geld für 600 Bibeln an, um sie von Juba nach Gulu/Norduganda zu schicken. Leider wurden nur etwa 400 geschickt (Argument: mehr ist nicht auf Lager). Die Bibeln sind jedoch nicht in Juba-arabisch (arabische Sprache in englischer Schrift), sondern in vollarabisch (also auch arabische Schriftzeichen) die in Arua nicht gut benutzt werden können, da die Leute dort keine arabischen Schriftzeichen lesen können. Ein Teil der Bibeln hat Pastor David Juma dann in Gulu abholen und nach Arua zu Marius bringen können. Ein weiterer Teil kam zu spät in Gulu an und wartet immer noch auf den Weitertransport.

Pastor Juma war in den Letzen Monaten nicht imstande einen Ugandaeinsatz zu machen, da er auf einen neuen Reisepass warten musste, der erst im Januar ausgehändigt wurde.

Projekt Teil 2

Im Februar wurden uns von Bibeln – Europaweit 1000€ überwiesen. Da von der/n ursprünglichen Spendern/in keine weiteren Spenden nach August 2018 für das Projekt eingegangen sind, haben wir mit Andreas entschieden die zur Verfügung stehenden Gelder bestmöglich einzusetzen und das Projekt abzuschließen. Wir sind nun auf der Suche nach englischen Bibeln, die idealerweise in Uganda besorgt werden können.

Die Bibeln, die wir im Moment kaufen könnten, liegen im Preis etwa bei 600 KSH pro Stück (ca. 5€), das Geld würde die Kosten ohne Transport von nicht ganz 200 Bibeln abdecken. Wir suchen jedoch noch nach günstigeren Möglichkeiten.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Wann immer man ein neues Projekt beginnt und Schritte in unbekannte Gewässer wagt, hat man eine oft unrealistische Vorstellung der Begebenheiten und Möglichkeiten. Menschliche Fehler (wie hier die Besorgung der falschen Schrift), Verzögerungen (wie hier der Reisepass von Pst. Juma bzw. die 2. Ladung der Jubabibeln), zusätzliche Kosten der Projektetappen etc. sind typische Beispiele von Hindernissen auf dem Missionsfeld.

Darum möchten wir allen Spendern Mut zusprechen. Gutes tun ist wichtig und Projekte angehen ist lobenswert und nötig. Auch wenn es wie in unserem Fall nicht so abläuft wie wir es uns vorstellen und auch nicht so viele Bibeln besorgt werden können, wie wir es uns gerne wünschen, so dürfen wir doch getrost sein, dass unser wunderbarer Vater im Himmel keinen Fehler macht. Die besorgten Bibeln wird er zu Seiner Zeit für bestimmte Personen gebrauchen. Wir haben das richtige nach euren Anweisungen bestellt. Gott wusste, dass etwas anderes geschickt werden würde und Er hat Seine Hand darauf. So lasst uns IHM vertrauen, dass das Projekt in Seinen Augen ein voller Erfolg ist. Wie ein deutscher Spruch sagt: „Der Mensch denkt, doch Gott lenkt.“

So lasst uns nicht müde werden im Gutes tun und Gott vertrauen, dass er es wohl macht.

In Gottes Liebe verbunden

David und Gabi Juma

 

Projekt Teil 3.

Unsere ARUA Reise

Mitte März wollten David und ich nach Arua in Nordwest-Uganda fahren, um dort die bestellten Bibeln beim rumänischen Missionaren Marius Bradian abzuliefern.

Unsere Pläne wurden jedoch vereitelt; wir waren komplett bereit, die Babysitter waren für 4 Tage in unser Haus eingezogen, doch der Landcruiser hatte ein Loch im Kühler. David verbrachte also den Morgen des 18. März in der Werkstatt, während ich auf den Koffern saß und betete.

Um zwei rollte das Fahrzeug ein, doch im dem Moment, wo wir die Koffer einräumen wollten, gab die frische Dichtung beim Kühler nach und das Loch war wieder da!

Die kommenden Tage verbrachte David damit das Auto fit zu machen. Eine Woche später war es dann wirklich soweit. Am Montag, 25. März fuhren wir um 4 Uhr morgens von daheim los. Um 6:45 waren wir an der Grenze zu Uganda und eine Stunde später auf dem Weg Richtung Norden. Wir genossen das Frühstück in Mbale und fuhren weiter. Eine Stunde später mussten wir anhalten wegen überhitztem Kühler. Wir fuhren in die Werkstatt und nachdem wir das Wasser gewechselt und einen neuen Kühlerverschluss gekauft hatten, nahmen wir die Fahrt wieder auf. Manchmal wurde der Motor noch zu heiß, doch jedesmal beteten wir und die Temperatur normalisierte sich wieder.

Am Nachmittag konnten wir die bestellten Bibeln in Englisch, Bali und Arabisch von der Watoto Church in Gulu (etwa Mitte Uganda) abholenDann ging es auf den recht guten Ugandastrassen weiter zum Nil. Selbst die Staubstrasse war gut zu fahren, da es Trockenzeit ist.

David rannte mit der Zeit um die Wette, um die letzte Fähre noch zu erwischen. Und wir schafften es wirklich! Die Fähre brachte uns sicher auf die andere Seite und eine Stunde später fuhren wir in Moyo ein, wo wir uns in einem kleinen gemütlichen Hotel ausruhen und duschen konnten.

Am nächsten Morgen ging es weiter auf der Staubstrasse Richtung Arua. Die Landschaft änderte sich vom Sumpfgebiet im Osten zur Savanne im Norden. Dank des nächtlichen Regens waren die Straßen nicht sehr staubig und wir kamen gut voran. Auf einer Bergkuppe konnte man die vielen Hütten der Flüchtlinge sehen, die sich im Tal nieder gelassen hatten. Ich hätte gerne ein Lager besucht, doch David hatte eine Agenda und ließ sich nicht aufhalten…

Mittags kamen wir in Arua an und konnten die Bibeln unversehrt an Marius abgeben. Er hatte Dinkaarabische Bibeln bestellt, leider haben wir nur Bibeln in arabisch geschickt bekommen, die Marius selber nicht gebrauchen kann. Das ist schade und wir beten, dass Marius Kontakt zu arabisch belesenen Menschen bekommt. Gott muss ja einen Grund haben, warum er diesen Fehler zugelassen hat… 900 Bibeln in 3 verschiedenen Sprachen waren bestellt gewesen, etwas über 700 Bibeln konnten wir dieses Mal und im September nach Nrdwest Uganda liefern. Wir sind dem Herrn sehr dankbar.

Am späten Nachmittag erreichten wir auf einer anderen Strasse wieder Gulu. Nach einer erholsamen Nacht im Gästehaus sind wir morgens früh wieder zurück Richtung Grenze gefahren. Alles verlief ohne große Zwischenfälle. Am Abend des dritten Tages waren wir wieder wohlbehalten daheim.

Nun brauchte ich erst einmal eine Woche, um die Eindrücke der 1700 km langen Reise zu verarbeiten. Anbei sende ich euch ein paar Fotos mit, damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt.

Die beiden weiteren Wochen waren gefüllt mit Vorbereitungen für die Jahrshauptversammlung des Chesegem Ministry-Vereins. Nun muss ich alle Infos vom letzen Finanzjahr ins Deutsche übersetzen, unsere Buchhalterin in Globe Mission, Claudia Vogel, wartet schon drauf.

David hat die letzen Wochen damit verbracht den ersten der 3 Bäume zu ernten, die wir für die Zwischendecke im Konferenzhaus gekauft haben. In den Bildern könnt ihr sehen, wie dick der Stamm ist, also dicker als Davids Länge von 1,70 m!! Es benötigt viele Kettensägen und einige mussten zwischendurch repariert werden. So ein ausgewachsener Eukalyptusbaum is Hartholz, die Bäume sind fast 70 Jahre alt! Wir benötigen Bewahrung bei der Bearbeitung der Bäume, es ist eine gefährliche Arbeit.

Diese Woche laufen die Vorbereitungen für den Besuch von meinem Bruder Jens mit Kindern Simon und Jannis auf Hochtouren. Wir möchten kommende Woche mit ihnen nach Turkana in den Norden Kenias reisen. Wir haben gehört, dass die Strassen viel besser geworden sind. So sind wir gespannt was uns dort erwartet!

Leider ist es wieder sehr trocken dort oben und der Hunger ist real. Wir würden gerne Nahrungsmittel mitnehmen und wie vor 2 Jahren dort verteilen. Doch leider sind bisher keine Sonderspenden reingekommen, so dass wir nichts Größeres planen können.

Nun wünsche ich euch Gottes Segen und eine wunderbare Zeit mit euren Kindern in den Osterferien.

Shalom

Der Herr mit euch

Gabi