„Let´s go Ukraine!“

„Let´s go Ukraine!“

Das war das Motto der letzten Woche vom 31.01.- 4.02.2023!

Von der FeG Uedem und der FeG Heidelberg kam die Frage an mich, ob ich mir vorstellen könnte einen von drei Linienbussen mit in die Ukraine zu überführen. Als Humanitäre Hilfe, geladen mit einigen Hilfsgütern wie Medikamenten, Taschenlampen, Tiernahrung,…etc. sollte es am Sonntag Abend aus Heidelberg los gehen. Die Busse sollten anschließend umgebaut werden zur Evakuierung, als Suppenküche, Zufluchtsorte zum Aufwärmen und zur Stromversorgung,…etc.

Der erste Gedanke der durch meinen Kopf schoss war: „ Jesus du hast mir nicht umsonst die Möglichkeit gegeben die ganzen Führerscheine zu machen. Sehr gerne mache ich da natürlich eine Fahrt mit, in der ich den Menschen das Reich Gottes näher bringen kann.“ Es war schon immer mein Wunsch mich mit meinen Fähigkeiten als Fahrer ins Reich Gottes mit einzubringen, „Unterwegs im Auftrag des Herrn“ zu sein.

Bevor es losging war ich schon sehr aufgeregt und es stellte sich die Frage, ob denn alles so richtig ist, da es eine ganz neue und befremdliche Situation für mich war. Ich kannte noch niemanden, der Zustand der Busse war nicht der allerbeste.

Aber mit jedem gefahrenen Kilometer durch Kälte, Schnee und Eis, und mit jedem Tag, den wir als Gemeinschaft im Team verbrachten und beteten, legte sich eine Ruhe auf mich. Ich vertraute Gott dass er uns alle gut wieder nachhause bringt. Und ich wurde von Gottes Wort begleitet :

Jesaja 41,10 HFA …“Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei ; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich.“

Josua 24,17 HFA.“Der Herr, unser Gott, hat uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gegangen sind.“

Matthäus28,28 HFA.“Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Ich hatte 30 Bibeln dabei in Rumänisch, Ukrainisch und Russisch, von denen ich unterwegs auch einige an Menschen, denen ich begegnete, austeilen konnte. Einer der Mitreisenden war Jürgen, den ich sehr schätzen gelernt hatte. Voll brennenden Herzens verteilte er neben einigen unserer Bibeln auch Traktate an die Menschen und führte oft lange Gespräche mit ihnen.

Auf unserer Fahrt Richtung Ukraine hatten wir einige Stationen zu durchfahren. Da bleibt mir besonders eine Begebenheit in Erinnerung. Eine christliche Familie aus Rumänien, die normalerweise ein Mädchenheim führt das aber grade leer stand, unter anderem wegen Renovierungsarbeiten, erfuhr zufällig und unbekannter Weise von unserer Fahrt durch ihre Heimat und lud uns spontan zu sich ein um dort zu essen und zu übernachten.

Ich war sehr gerührt von ihrer liebevollen Gastfreundschaft. Durch sie wurde mir die Liebe Jesu nochmal neu und ganz bewusst vor Augen geführt.

Durch diese Fahrt haben sich neue Wege, Kontakte und Möglichkeiten für die Arbeit des BeW ergeben. Jede einzelne Person die ich kennenlernen durfte hat sich immer wieder nach Bibeln für Rumänien, Moldawien, Bulgarien und die Ukraine erkundigt.

Der Bedarf an Bibeln/Biblisches Material für diese Länder ist riesig.

Diese Reise würde ich für mich schon als ein besonderes Abenteuer verbuchen, welches jeden Tag ein neues Abenteuer mit sich brachte. Doch unser Endziel war die Ukraine. Dort angekommen kehrten wir in Odessa ein. Die Gefühle und Eindrücke kann ich kaum in Worte fassen. Es wirkte alles so beklemmend und fremd, vielleicht auch etwas unrealistisch. Das Stadtleben wird begleitet von lauten Generatoren, die die Häuser mit Strom versorgen und es hört sich in der ganzen Stadt an wie ein durchfahrender, tosender Zug. Während alle ihren normalen Alltag leben, immer wieder Fliegeralarm mit durchsagen auf die kaum noch jemand achtet. Über die Nachrichtenapp erfährt man dann, dass grade noch einige Raketen über uns hinweggeflogen und in eine Nachbarstadt eingeschlagen sind. Sandsäcke vor Kellerfenstern, der Strand mit Warnschildern versehen und menschenleer, da er durchzogen ist von Minen. Ganze Straßenabschnitte und Brücken die zur Sprengung bereit und vermint sind. Bitterer Alltag in der Ukraine, ein unbeschreibliches Gefühl für mich.

Abschließend kann ich nur eines sagen, diese Eindrücke die ich gesammelt habe bewegen mich dazu jeden Leser zu ermutigen ohne Nachlass zu beten für die Wiederkunft Jesu und dass wir den Mut haben uns voll einzusetzen und so vielen Menschen wie möglich noch sein Wort zukommen zu lassen, damit sie gerettet werden.

Manuel Bleich