Missionsbericht Griechenland / Chios / Lesbos

Heute, liebe Missionsfreunde, gibt es wieder eine neue Berichterstattung von unserem letzten Bibeleinsatz. Dieses Mal war es eine Reise von einer Woche, die uns nach Griechenland, dort zu den Inseln Chios und Lesbos führte. Es war ein Stückweit nachempfundene, gelebte Apostelgeschichte. Sieben Stunden alleine waren wir auf der Fähre von Athen nach Chios unterwegs und vieles waren echte Herausforderungen. Aber Gott ist gut und mit seiner Hilfe war es ein sehr geführter, behüteter Einsatz. Wir haben Gastfreundschaft bei griechischen und amerikanischen Christen erlebt und viele schöne, positive Dinge. Natürlich ist solch ein Einsatz auch immer ein „Kampfeinsatz“; hier prallen halt in der geistlichen Welt auch die unterschiedlichen Mächte aufeinander. Aber Jesus Christus ist und bleibt der Sieger, für alle Ewigkeit.

Möglich wurde der Einsatz durch eine größere Bibelspende von Arabisch/Deutschen Neuen Testamenten und durch den Aufruf der Shelter Mission, sich doch in Chios mit in die Flüchtlingsarbeit einzuklinken.

Durch Shelter bekamen wir Kontakt zu einer Apostolischen Kirche auf Chios und zu einer amerikanischen Missionsgesellschaft auf Lesbos. Zu zweit haben wir diese Reise unternommen. Mit mir reiste der Jugendpastor aus der Moerser Christus-Gemeinde.Ich gebe hier mal kurz wieder, was wir auf Lesbos, bei dem Flüchtlingslager Moria, erlebt haben:

Wir sind nach Moria gefahren, dort befindet sich das größte aller Lager der Insel Lesbos. Drei Meter hohe Betonmauern, dann nochmals 3 Meter hohe Zäune mit Natodraht, Wachhäusern und Kameras. Es wurde gebaut für ca. 2000 Menschen, doch zur Zeit ist es mit ca. 7000 Menschen befüllt. Unendlich viel Not und Elend sind dort sichtbar. Eine sehr hohe Polizei- sowie Militärpräsenz waren vor Ort, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen. Mit Musterbibeln unter dem Arm gingen wir zum Haupteingang, um von den dort verantwortlichen Personen eine Genehmigung für unsere Bibelverteilaktion einzuholen. Nachdem auch wir dort Passport Kontrollen durchlaufen hatten, haben wir die Erlaubnis bekommen, vor dem Eingang unsere Bibeln zu verteilen. Hier haben wir dann unsere Fahne sowie auch unsere Plakate aufgehängt und Bibeln in unterschiedlichsten Sprachen (Arabisch, Urdu, Französisch, Farsi, Englisch und Griechisch) an die Flüchtlinge verteilt, alles unter ständiger Beobachtung der Polizei. Das Flüchtlingslager Moria sieht aus wie ein Hochsicherheitstrakt. Die dort lebenden Menschen wohnen teils in unbeheizten und nicht regenfesten Zelten. Die hygienischen Zustände, so unser Eindruck, sind katastrophal.

Viele Menschen nahmen mit Freude eine Bibel mit. Eine Bibel in ihrer Muttersprache geschenkt zu bekommen, war für viele etwas sehr Kostbares. So konnten wir hier ca. 200 Bibeln im persönlichen Gespräch verteilen.

Diverse Male drohte die Situation zu eskalieren. Eine gewisse, latente Gewaltbereitschaft unter den dort lebenden Nationalitäten war gegenwärtig. In meinem Augenwinkel sah ich einen der Flüchtlinge, der zuvor eine Bibel mitgenommen hatte und sich jetzt sein geschwollenes, blaues Auge festhielt und aus meinem Sichtfeld humpelte. Wir fühlten aber auch den Schutz und die Bewahrung unseres Gottes, der stärker und größer ist als sein Gegenspieler. Ja, das Wort vom Kreuz, daran scheiden sich die Geister. Im 1. Kor.1.18 steht:

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft.“

All unseren Missionsfreunden wünschen wir die erlebbare, seligmachende Kraft Gottes. Wer eine etwas ausführlichere Berichterstattung haben möchte, darf mich gerne zu sich in seine Kirchengemeinde für eine Power-Point-Präsentation einladen.

Mit liebem Gruß

Andreas Bleich

  1. Vorsitzender vom Bew-e.V.