Kieler Woche 2018

Kieler Woche tut gut!

Dieses Banner hing an unserer Pagode, die uns vom Veranstalter der Kieler Woche, für einen Tag zur Verfügung gestellt wurde. Wir waren sozusagen ein „Pilotprojekt“. Man wollte sehen, wie unser Bibelangebot bei den Besuchern der Kieler Woche ankommt. Justament, als der von der Stadtverwaltung zuständige Mitarbeiter bei uns am Stand war, forderte ein Gast eine Bibel in Tigrinya. Auf diesem Event wollten andere eine Bibel in Suaheli oder in Bengali. Ich glaube, nur eine verlangte Sprache, Kwahu, hatten wir nicht. Der Gast war darüber sogar etwas verärgert, gab sich aber dann mit einer englischen Übersetzung des neuen Testamentes zufrieden.

Der Missionsbefehl Jesus in Markus 16.15 lautet: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft.“ Nichts anderes haben wir auf der Kieler Woche getan. Nur mit dem Unterschied, dass mittlerweile die „ganze Welt“ bedeutet, nur mit dem Auto zur Kieler Woche zu fahren. Welch eine Vielfalt an Menschen und an Sprachen haben wir dort vorgefunden,

ebenso an Speisen und auch eine norddeutsche Vielfalt des Wetters. Alles war dabei, Regen, Sonne, Hagel, Wind, Sturm, wieder Sonne und immer wieder Regen. Man nahm es gelassen. So wäre es halt immer auf der Kieler Woche sagte man uns. In dem Zusammenhang hatten wir auch ein recht lustiges Erlebnis. Unser Bibeleinsatz war eigentlich schon beendet und wir waren gerade dabei alles wieder in unsere Fahrzeuge zu verstauen, als ein heftiger Platzregen ganz viele Besucher in unserer Pagode Schutz suchen ließ. Sie waren lustig und es war ein fröhliches „Geschnatter“. Andreas entdeckte auf einmal noch eine Kiste deutscher Bibeln und meinte dann: „Na, wenn ihr schon einmal da seit, dann schenke ich euch jetzt eine Bibel.“ Als die ersten zwei, drei eine bekamen, rannten auf einmal alle anderen so schnell weg, als wenn wir Dynamit verteilt hätten.

Die Frage taucht ja manchmal auf, was ist denn, wenn einer keine Bibel möchte und diese wegwirft? Grundsätzlich verschenken wir nur dann eine Bibel, wenn dieses auch gewünscht wird. Es ist ein freiwilliges Angebot und man darf auch „Nein“ dazu sagen. Es wird immer aber auch Menschen geben, die eine Bibel zwar mitgenommen haben, aber trotzdem wegwerfen. Was passiert denn dann mit so einem wertvollen Schatz?

Ein Mann mittleren Alters kam an unserem Bibelstand vorbei und ich bot ihm ein neues Testament an. Er sagte: „Ich habe schon eins“ und zog es aus seiner Hosentasche hervor. Strich liebevoll mit seiner Hand darüber und meinte: „Dieses habe ich gefunden, es hat dort hinten auf der Treppe gelegen, da habe ich es mitgenommen.“ Gottes Wort findet immer den richtigen Empfänger.

Am nächsten und übernächsten Tag waren wir dann der verlängerte Arm des Missionskutters Elida und standen mit unserem Bibelstand am Anlegeplatz dieses Schiffes. Vom Schiff aus spielte eine Band Lobpreismusik; „Lobe den Herrn meine Seele“. Dieses Lied vermischte sich mit dem Wind und die Stelle an der es im Text heißt: „Wie ein Adler fliegst du frei“, ließ den Blick zwar nicht auf einen Adler richten, dafür aber auf eine Menge von Möwen. (Dieses sorgte auch dafür, dass wir Bibeln reinigen mussten).

Wir hatten Zuhörer und Zuschauer. Direkt vor unserem Stand luden Treppen zum Ausruhen ein. Auf einer Treppenstufe saß eine junge Frau und weinte. Andreas machte mich darauf aufmerksam. Ich ging zu ihr hin und sie nahm die angebotene Bibel mit zitternden Händen entgegen. Es entwickelte sich ein Gespräch. Ich sagte ihr, dass Jesus sie liebt und für sie gestorben ist. Da schimmerte wieder Hoffnung in ihren Augen.

Ein Musikant erfreute uns mit einem Seemannslied und als sein Hut herumging, legten wir ihm zu den Münzen auch noch eine Bibel mit hinein. Es ergab sich ein langes Gespräch und am Ende durfte Manfred, aus unserem Team, für ihn beten. Früher, erzählte er ihm, hätte er auch zu Jesus gehört, doch dann sei vieles in seinem Leben verschütt gegangen. Aber dort im Hafen, auf der Kieler Woche, nahm er Jesus Christus wieder neu in sein Leben auf. Ein Mensch findet nach Hause, findet zu dem lebendigen Gott. Welch eine Freude. Es sind immer einzelne Menschen, nicht die große Masse. Die Masse macht nur Party, feiert und ist ausgelassen. Der Weg von dem breiten und dem schmalen Weg stand uns deutlich vor Augen wie es in Matthäus 7,13-14 heißt:

Zwei Wege:

»Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und der Weg dorthin bequem. Viele Menschen gehen ihn.

Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal! Deshalb finden ihn nur wenige.«

Für den nächsten Tag hatte Dagi Schiffskarten für die Elida besorgt und ich durfte mit den anderen Frauen zur Windjammerparade auf der Kieler Förde dabei sein, während die Männer die Stellung am Bibelstand hielten. Gott hat uns eine gesegnete Zeit in Kiel geschenkt. Wir wurden von Dagi und Manfred bestens versorgt und auch meine Freundin Anke aus Itzehoe, half uns bei diesem Einsatz mit. An dieser Stelle an alle ein herzliches „Dankeschön“, die an diesem Einsatz mit beteiligt waren. Mit Gebeten, mit Finanzen oder vor Ort sich in Mitarbeit investierten. Es war eine gesegnete, gute Zeit.

Danke Jesus!