Reisebericht – Israel 2019 – BEW – Bastian 07.05.2019

Missionsreise nach Israel/Jerusalem mit dem BEW (Leiter Andreas Bleich) im Zeitraum vom 03.04. – 16.04.2019.

Neben den ausführlichen Tagebucheinträgen, habe ich täglich eine Art Stichwortverzeichnis angelegt (heute könnte man wohl auch #Hashtags – Schlagwörter).

Nach einer Zählung dieser Stichwörter bin ich auf knappe 140 Stück gekommen. Hinter jedem Wort verbirgt sich eine kleinere, oder größere, lustige, oder ernsthaftere, einfache oder tiefgründige Geschichte. Ich würde gerne jeder dieser Geschichten erzählen bzw. davon schreiben, aber das würde den Rahmen natürlich bei weiterem sprengen.

Daher schreibe ich einfach über aus meiner Sicht drei wichtige Bereiche.

1. Mit dem BEW unterwegs

Ich war zum zweiten Mal im Dienste des BEW unterwegs. Einmal bereits im vorherigen Jahr –  beim Griechenlandeinsatz und nun dann auf der Israelreise.

Es war eine Ehre, als auch ein Geschenk wieder angefragt worden zu sein. Neben anfänglichem Zögern (davon schreibe ich unten noch mehr), kann ich gerade in der Rückschau sagen, dass die Reise wieder ein großer Gewinn war und das aus ganz unterschiedlichen Richtungen.

Das wohl entscheidendste an der Reise war die eigentlichen Mission – sprich unser Auftrag.

Dieser war es, möglichst viele Kontakte in das Land bzw. in die Region hinein zuknüpfen, damit in den kommenden Zeiten, im Schwerpunkt durch Multiplikatoren, möglichst viele Menschen in ihrer Sprache eine kostenlose Bibel erhalten können.

Und ja, wir hatten ganz unterschiedliche Treffen mit Menschen. Spontane Kontakte auf der Straße, als auch bewusst angesteuerte Treffen mit den genannten Multiplikatoren (Bibelverteilern im Land).

Mich hat es immer wieder berührt, dass trotz Sprachbarrieren, unterschiedlicher Kultur und auch unterschiedlicher Denominationen, man unter den „Kindern Gottes“, gerade auch bei denen, die es zum Ziel haben, dass Menschen Jesus kennenlernen eine Einheit trotz und auch in aller Unterschiedlichkeit erleben kann.

Wir hatten intensive Treffen mit Menschen in Gemeinden, in Buchläden, in Straßenbahnen und auch auf der Straße.

Einmal saßen wir so da und machten ein Päuschen, da baute sich direkt neben uns ein koreanischer Lobpreischor auf und begann direkt in der Fußgängerzone denen einen Gott zu preisen und vor den Menschen zu bekennen. Und wir mittendrin.

Solche Begebenheiten waren häufiger und ganz unvermittelt da. Viele dieser kleiner „himmlischen Erlebnisse“ konnten wir mitnehmen, weil Andreas (dem Leiter der Reise)  immer wieder zur rechten Zeit, am rechten Ort ein kleinen Stopp einlegte, um innenzuhalten. Eine faszinierende Gabe.

Da bin ich auch gleich bei einem nächsten Punkt.

Einer meiner Hauptaufgaben dieser Reise war es, Andreas zu begleiten. Wie gut ich das gemacht habe, kann man ihn am besten selbst fragen. J Für mich war die Zweierschaft auf jeden Fall wieder ein großer Gewinn, einfach weil man/ich von Andreas viel lernen konnte.

Mit Geschwistern und sogar Freunden unterwegs zu sein ist etwas Besonderes. Ich würde sagen, dass es ein ganz besonderer Segen ist.

2. In Israel unterwegs

Der zweite Bereich ist vom ersten kaum zu trennen. Ein Teilauftrag der Mission war es, dass wir uns im „Heiligen Land“ bewegen und dieses ein wenig (besser) kennlernen.

Hier hatten wir ganz unterschiedliche Erfahrungen. Schon alleine Jerusalem ist mit wenigen Sätzen kaum zu beschreiben, aber ich probiere es dennoch. Eine Stadt mit einer Historie, die mit wenigem, vielleicht mit nichts vergleichbar ist. Eine Welt zwischen Vergangenheit und Moderne. Unterschiedlichste Menschen, Kulturen, Sprachen, Religionen. Eine große Spannung. Und gerade die geistlichen Aspekte dieser Spannung, waren teilweise fast „mit den Händen zu greifen“.

Sich auf den Wegen von biblischen Geschichten und Ereignissen zu bewegen, hat mich teilweise sprachlos gemacht. Eine ganz neue Perspektive. Auch für das Bibelstudium eine absolute Horizonterweiterung.

An vielen Orten schien es mir so, als ob die irdische Welt auf die geistliche trifft. Oft knirschte es. Häufig schien mir der Kampf zwischen Licht und Finsternis zu toben. Und man/wir waren mittendrin.

Ein Kontrastprogramm hierzu war Tel Aviv. Eine Stadt mit einer wesentlich größeren Skyline als Frankfurt (die wir bei der Wiederankunft aus dem Flugzeug übrigens auch sehen konnten).

Eine Stadt, die gerade wo sie ans Meer angegrenzt eher eine Flair vergleichbar Kalifornien, als dem Nahen Osten  hat. Der Einfluss der westlichen, gerade der US amerikanischen Welt war unübersehbar.

Im weiteren Kontrast dazu der Süden des Landes. Steinwüste, Einöden, das Tote Meer hin bis zur Grenzen nach Jordanien. Teilweise sehr karg, aber ein malerisches und eindrückliches Erlebnis. Um dorthin, als auch wieder zu unserer Herberge nach Jerusalem zu gelangen, ging es durch das Westjordanland. Auch das war für mich sich besonders.

Diese schon oben beschriebene Spannung der unterschiedlichen Welten war für mich auch dort allgegenwärtig.

Den Norden mussten wir leider aufgrund von verschiedenen Gründen auslassen. Aber wer weiß, ob sich da vielleicht für die Zukunft nochmal etwas ergibt?! J

3. Gottes Reden an mich

Über ein Jahr vor Reisebeginn bekam ich ein prophetisches Wort von Gott, das ich in Zukunft auf den Straßen Jerusalems Menschen von der rettenden Botschaft Gottes erzählen werde. Als ich dieses „Wort“ bekam, fand ich das faszinierend, hatte aber keinen rechten Glauben, dass es von Gott sei bzw. wenn überhaupt, dass es sich evtl. in Jahrzehnten – vielleicht wenn ich mal in Renten sein werde – erfüllen wird.

Als ich knappe drei Monate später die Anfrage von Andreas für diese Reise erhielt, war ich ziemlich sprachlos. Gott ist unvorstellbar mächtig und ich durfte wieder einen kleinen Blick darauf erhaschen, wie das was ER sagt, Wirklichkeit wird.

Tatsächlich kam es ja zu dieser Reise. Und ich konnte wie Gott zuvor gesagt hatte, Menschen in Form von Bibeln und weiteren Materialien das Evangelium weitergeben. U.a. als wir einen gemeinsamen Einsatz mit einer Baptisten Gemeinde aus Jerusalem hatten. Beim „Verteilen“ hatte ich eine Begegnung mit einem jungen, deutschsprachigen Schweizer.

Wir hatten ein tolles Gespräch und ich durfte ihm zunächst einfach zuhören. Er erzählte, dass er eigentlich gerade nicht in Jerusalem sein sollte. Er war praktisch „gestrandet“. Sein Plan war es, die Wüste zu durchwandern. Leider musste er wegen der schlechten, teilweise unwetterartigen Lage diese Wanderung vorzeitig beenden und verbrachte nun einige Tage bis zum Rückflug in Jerusalem. Er war nicht gläubig und nicht auf der Suche, aber Gott wollte ihm ganz offensichtlich in dieser Zeit begegnen. Er berichtete, dass es bereits einen Tag vor unserer Begegnung  „zufällig“ auf deutsche Christen getroffen war, die ihm von Gott erzählt hatten.

Nun fragte er mich nach meinem Glauben. Das war eine offene Tür. In

1. Petrus 3, 15 steht:

„Ehrt vielmehr Christus, den Herrn, indem ihr ihm von ganzem Herzen vertraut. Und seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch auffordert, Auskunft über die Hoffnung zu geben, die euch erfüllt.“ (Neue Genfer Übersetzung)

Da habe ich mich nicht zweimal bitten lassen. J

Ich durfte diesem jungen Mann ein Teil meiner Glaubensgeschichte erzählen, ihm vom Evangelium berichten und zum Abschluss für ihn beten.

Hört sich vielleicht für den ein oder anderen nicht besonders spektakulär an, aber für mich war es eines der geistlich intensivsten Momente die ich je hatte, einfach weil Gott es soweit im Voraus gesagt hatte und es nun geschehen war.

Der junge Mann zog fröhlich und ich denke berührt seines Weges. Wir hatten beide wohl einen „Gottesmoment“.

Was Gott aus diesem Zusammentreffen machen wird weiß ich nicht, aber ich weiß das Gott gut ist.

Zum Ende hin kann ich nicht sagen, was Gott insgesamt mit den so unterschiedlichen und facettenreichen Ereignissen aus der gesamten Reise machen wird. Ich habe hier die Vielzahl von den anfänglich genannten Schlagwörtern und den damit verbundenen Begebenheiten vor Augen.

Aber eines weiß ich, weil Gott es selbst gesagt hat:

„So ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Mund kommt. Es wird nicht ohne Frucht zurückkommen, sondern es tut, was ich will und richtet aus, wofür ich es gesandt habe.“ (Jesaja 55, 11 Neues Leben)

Ich weiß, dass Gott an viele Stellen für mich offensichtlich gewirkt hat. Wie viel mehr hat er über mein/unser Bitten und verstehen wohl gemacht?! Ich weiß, dass Gott auf dieser Reise zu Menschen gesprochen hat und daher habe ich auch mehr als eine feste Hoffnung, dass es Frucht gebracht hat und hoffentlich auch noch viel weitere Frucht daraus entsteht. So haben wir es nach dem Griechenlandeinsatz, so habe ich es zu vielen weiteren Momenten meines Lebens erfahren dürfen und so wünsche ich mir auch in Bezug auf die Israelreise.

Liebe Grüße Bastian D.